Geschichte der Ortsgemeinde Schauren
Die erste Nachricht über Schauren stammt von 1442. Damals waren der dortige Zehnt und die Gefälle in der Hand der Herren von Pyrmont. Die Reichsgrafschaft Braunshorn-Winneburg-Beilstein besaß seit 1652 die Rechte in 30 Ortschaften, darunter auch Schauren. Da die Braunshorn-Winneburger den Grafen von Cleve als ihren Lehnsherren hatten, nahmen sie für sich die alleinige Landeshoheit in Anspruch. In Schauren hatten im 17. Jahrhundert die Sponheimer 4, die Kurtrierer 8, die Beilsteiner 7 und die Sötern 5 Untertanen, zu dieser Zeit hatten die Herren von Sötern noch „die hohe Obrigkeit und die Territorialgewalt“ (Fabricius: GAdRpr. S.201). In Akten von 1625 – 1699 wird über ein Hoch- und Dorfgericht in Schauren berichtet. In einer Einwohnerliste von 1770 wurden in Schauren 23 Haushaltungsvorstände gezählt, für die Beilsteiner 7, für Kurtrier 9, Sponheim 4 und für die Söterner 3 (Geisen W.: Gesch. von Blankenrath, Heft 3. S. 19). Durch den Kauf vom Jahre 1776 gingen alle Rechte der von Sötern mit der Hochgerichtsbarkeit an das Erzstift Trier (Geisen W.: HJB Zell, 1967, S.55). 1788 setzten sich Kurtrier und die Sponheimer zusammen und machten einen Vertrag über die „Hasericher Pflege“: Kurtrier erhielt alle Leibeigenen zu Schauren und Walhausen, Sponheim diejenigen zu Haserich und Panzweiler. Dagegen protestierte der Graf von Metternich-Beilstein, und es kam zum Prozess vor dem Reichskammergericht, der durch den Einmarsch der Franzozsen (1794) nicht mehr beendet wurde (Schmitz H.; Heimat April u. Dez. 1973).